02. September 2023
ESC Erstfeld : Zug 94 II
Die ersten 3 Punkte
Was für ein Kontrast zu den ersten beiden Meisterschaftsspielen und auch gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams. Verlor man die ersten beiden Spiele der neuen Saison noch mit vielen Unzulänglichkeiten teilweise aus eigener Schuld, war man an diesem Samstag von der ersten Minute an hellwach. Jeder ging für Jeden, die Körpersprache war eine komplett andere. Hatte das mit dem siegreichen Cupspiel während der Woche zu tun, oder war es eine Trotzreaktion gegen Zug 94II welche im letzten Frühling das Spiel komplett dominiert hatten. Wie auch immer, am Schluss konnte man sich als Sieger feiern lassen und somit hat man in der neuen Saison mit den ersten Punkten eingestempelt.
Als Zuschauer ging man mit vielen Fragezeichen in dieses Spiel. War das Spiel vom Frühling noch in den Köpfen? Wie ging man mit den ersten beiden Niederlagen der Saison um? Wie kräftezehrend war das Cupspiel über die volle Distanz während der Woche? Viele Fragen, welche jedoch bereits in den ersten Minuten einer Gewissheit Platz machten, denn die Mannschaft war wie aufgedreht und ausgewechselt. Keine Spur von Unsicherheit, man wollte die Zuger dominieren oder wenigstens ohne Angst, sondern mit dem nötigen Respekt begegnen. So hatte man anfänglich auch mehr vom Spiel, trotzdem stand es nach elf Minuten 0:1 für Zug. Ein schönes Zuspiel von Kirschenhofer in die Schnittstelle wurde von Campisi humorlos verwandelt. Da war er wieder, der Rückstand, wie würde man sich damit abfinden? Entgegen den anderen Spielen war keine Verunsicherung spürbar, die Hausherren liessen den Ball gleich wieder laufen und kamen in der 17. Minute durch Patrick Wyrsch zu einer Chance. Er angelte sich den Ball, brachte sich gekonnt in eine gute Schussposition und traf via Innenpfosten zum verdienten Ausgleich, das Spiel begann also wieder von Neuem. Etwas mehr als eine halbe Stunde war gespielt, als sich Noah Senn auf der Seite Platz verschaffte und seine scharfe Hereingabe wurde durch Ennio Eller souverän entgegen der Laufrichtung des Torwarts zur erstmaligen Führung der Urner verwertet. Mit Ennio trifft diese Woche bereits der dritte Youngster vom Fanionteam. Die Jungs machen viel Freude und rechtfertigen das Vertrauen des Teams von Herger/Kieliger welche diesen Weg konsequent gehen. Aber Zug war jederzeit gefährlich, so war es zwei Minuten später bereits wieder knapp am Ausgleich, aber die Chance konnte nicht genutzt werden. In der 38. Minute musste dann der angeschlagene Gian-Luca Tresch den Platz verlassen und wurde durch Samuel Baumann ersetzt, welcher sich gleich nahtlos ins Team einfügte, über seine Seite ordentlich Dampf veranstaltete und so die Verteidigung in die Defensive drängte. So kam es dann, dass in der 40. Minute auch Noah Senn zu seinem Tor kam, er erhöhte schön auf 3:1 was natürlich zu einem optimalen Zeitpunkt geschah, denn bis zur Pause änderte sich am Spielstand dann nichts mehr.
Reichen die Kräfte diesmal?
Die Frage betreffend Kräftehaushalt war nach dieser ersten Halbzeit und der 2. englischen Woche in Folge durchaus berechtigt. Nichtsdestotrotz waren es wieder die Hausherren mit gefährlicherem Spiel. Nach einem Foul auf der linken Seite ausserhalb des Strafraums setzte sich Matteo Zgraggen den Ball. Jeder rechnete aus dieser Position mit einer Flanke, nicht so Matteo. Er schlenzte den Ball scharf und souverän ins hintere Toreck, unhaltbar für den Zuger Schlussmann. Ein grossartiger Freistoss aus dieser Position zum 4:1. Aufgrund seiner Leistungen im Fanionteam geht es manchmal fast unter, dass auch er mit Jahrgang 2005 kein alter Hase ist. Nichtsdestotrotz blieben sowohl die Einheimischen wie auch die Zuger hellwach, denn mit ihren schnellen Stürmern können sie jede Hintermannschaft ins Wanken bringen. So beanspruchten die Urner in der 66. Minute Glückgöttin Fortuna als sie den schönen Abschluss eines Zugers an den Pfosten setzte. Leider ging sie dann kurz verschnaufen, denn zwei Minuten später hätte der Urner Schlussmann Patrick Traxel sie nochmals brauchen können. Den Schuss des Zugers hätte er mit ihrer Mithilfe sicherlich halten können, schlussendlich spielte dies jedoch keine Rolle mehr, denn zu mehr reichte es sowohl Erstfeld wie auch Zug nicht und die Erstfelder konnten einem der Gruppenfavoriten nun ein Bein stellen und sich selber für die aufopfernde Leistung belohnen.
Fazit
Wer die ersten beiden Meisterschaftsspiele gesehen hat, weiss dass dies nicht der ESC Erstfeld war wie er sein kann. Wer das Cupspiel in Triengen gesehen hat, weiss was man phasenweise kann, aber wie wenig es braucht um das ganze Gefüge ins Wanken zu bringen. Nun gegen Zug 94II hat man den wahren Geist von Erstfeld gesehen. Jeder kämpft, jeder geht, gemeinsames Aufbauen bei jeder verunglückten Aktion und gemeinsames Anfeuern bei jeder guten Aktion. Zug 94 war allenfalls auch selber überrascht, denn wer das Spiel im Frühling noch im Kopf hat, dem präsentierte sich jetzt eine komplett andere Mannschaft. Den im Sommer knapp nicht aufgestiegenen Zugern konnte man somit die erste Saisonniederlage beifügen und sich selber Mut und Selbstvertrauen erspielen, denn dieses braucht man, hat man doch am Dienstag, 05.09. im Muotathal die nächste Cuprunde gegen einen starken Gegner welcher leider im Sommer den Gang in die 4. Liga hinnehmen musste obwohl sie ob dem Strich gewesen wären und am Samstag, 09.09. folgt dann das erstmalige Derby gegen den FC Altdorf, welcher sich als Absteiger unter anderem auch mit zwei Eigengewächsen vom ESC Erstfeld verstärkt hat. Man trifft somit also nicht nur auf einen der Gruppenfavoriten, sondern auch auf zwei ehemalige Mitspieler.
02. September 2023
Meisterschaft
4
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2
Austragungsort: Pfaffenmatt
Tore:
11′ Zug 94 0:1
17′ Patrick Wyrsch 1:1
31′ Ennio Eller 2:1
40′ Noah Senn 3:1
52′ Matteo Zgraggen 4:1
68′ Zug 94 4:2