23. März 2024

ESC Erst­feld : SC Stein­hau­sen

Reha­bi­li­ta­ti­on teil­wei­se geglückt

Ging in der Vor­run­de das Aus­wärts­spiel in Stein­hau­sen resul­tat­mäs­sig noch deut­lich mit 4:0 zugun­sten der Zuger aus, konn­ten sich die Urner in die­sem Spiel für die­se Klat­sche teil­wei­se revan­chie­ren. Pünkt­lich um 18.00 Uhr wur­de das zwei­te Spiel der Rück­run­de ange­pfif­fen, die Zuschau­er soll­ten ihr kom­men, trotz dem gar­sti­gen Wet­ter an die­sem Abend, nicht bereu­en. Vor­aus­set­zung war aber, dass sie die Schluss­pha­se auch noch mit­er­leb­ten, denn die hat­te es in sich, aber dazu spä­ter.

Spie­le gegen Stein­hau­sen sind immer ein Garant für vie­le Tore und so soll­te es auch an die­sem Abend sein, auch wenn lan­ge gar nichts dar­auf hin­deu­te­te. Die Urner woll­ten gleich wie­der ans Spiel in Engel­berg anknüp­fen, sie ver­such­ten den Ball in den eige­nen Rei­hen zu hal­ten und mit einem gepfleg­ten Spiel von hin­ten her­aus den Erfolg zu suchen. So lief die 4. Minu­te als es der jun­ge Ales­sio Zanol­a­ri von halb links ver­such­te, sei­nen Abschluss jedoch noch geblockt sah. Schön zu sehen, wie das Selbst­ver­trau­en des jun­gen Talents in der ersten Mann­schaft von Spiel zu Spiel wächst und er die Abschlüs­se und Zwei­kämp­fe ver­mehrt sucht. Dann war es in der 10. Minu­te wie­der der Zuger Schluss­mann, wel­cher im Rück­wärts­lau­fen einen Abschluss von Dami­an Eller auf Zuspiel von Simon Muo­ser noch in Extre­mis mit dem Fuss abweh­ren konn­te. Eben die­ser Muo­ser war es drei Minu­ten spä­ter der einen Quer­pass von Ales­sio Zanol­a­ri lei­der über das Gebälk setz­te. Die ersten guten Mög­lich­kei­ten klar auf Sei­te der Ein­hei­mi­schen, das änder­te sich aber in der zwei­ten Vier­tel­stun­de des Spiels. Sie kamen immer bes­ser ins Spiel und zu ihren Chan­cen, die Gröss­te sicher­lich nach knapp einer hal­ben Stun­de, als ein Stür­mer allei­ne auf Robin Bau­mann zulief, den Abschluss jedoch neben das Gehäu­se setz­te. Vor der Pau­se war es dann noch­mals Matteo Zgrag­gen wel­cher für die Urner Far­ben einen Abschluss aus gut 30m wag­te, die­ser jedoch eben­falls über den Quer­bal­ken. Somit war die erste Halb­zeit Geschich­te und alle freu­ten sich auf einen war­men Pau­sen­tee, oder ein kal­tes Bier, je nach Sicht­wei­se.

Immer die­ser Tadic

Nun hat­ten die Platz­her­ren den Wind im Rücken, was bereits knapp nach Wie­der­an­pfiff zur gröss­ten Chan­ce des Spiels führ­te. Ein lan­ger Ball aus der eige­nen Hälf­te in die Sturm­spit­ze, die Ver­tei­di­gung von Stein­hau­sen ver­schätz­te sich kom­plett und Nan­do Eller konn­te allei­ne aufs Tor zie­hen. Sein erster Abschluss vom Schluss­mann direkt vor sei­ne Füs­se geblockt, wie­der Abschluss, wie­der geblockt, wie­der vor sei­ne Füs­se und jetzt pass­te die Koor­di­na­ti­on nicht mehr und der Ball lan­de­te neben dem Tor. Scha­de und sehr viel Glück für die Gäste, respek­ti­ve der Dank gehört ihrem Schluss­mann, dass es immer­noch Unent­schie­den stand. Vier Minu­ten spä­ter wie­der ein Abschluss von Matteo Zgrag­gen, jedoch auch die­ser geblockt, dann war das Feu­er erst­mals draus­sen. Es lief die 69. Minu­te als Gian-Luca Tresch aus gut 40m einen Frei­stoss direkt aufs Tor zog, der Ball konn­te vom Tor­wart nur gegen vor­ne abge­wehrt wer­den, lei­der waren die Zuger Ver­tei­di­ger gedank­lich prä­sen­ter und konn­ten den Ball vor den Urnern klä­ren. Das Spiel konn­te nun jeder­zeit auf bei­de Sei­ten kip­pen. Aber in der 78. Minu­te war es dann end­lich soweit, ein Eck­ball von Gian-Luca Tresch auf Nino Epp gezo­gen, wel­cher wie eine Dampf­wal­ze auf den Ball stürm­te und ihn mit dem Kopf ins Netz häm­mer­te und dabei sei­nen Gegen­spie­ler eben­falls noch in Mit­lei­den­schaft zog. Wenn man ein Tor des Wil­lens zeich­nen müss­te, hier war das Bei­spiel, nichts­de­sto­trotz gute Bes­se­rung dem ver­letz­ten Spie­ler von Stein­hau­sen. Und dann war es soweit, ein Bild das die Urner zur Genü­ge ken­nen, wenn es nicht läuft, dann zieht Igor Tadic sei­ne Trai­ner­ho­sen aus und wech­selt sich sel­ber ein. Dass er zurecht immer­noch den Rekord der mei­sten Tore in der zweit­höch­sten Spiel­klas­se Natio­nal­li­ga B, jetzt Chall­enge League inne­hat, zeig­te er auch an die­sem Abend wie­der auf ein­drück­li­che Art und Wei­se. Kaum auf dem Platz ein Abschluss wel­cher einem Erst­fel­der Ver­tei­di­ger an die Hand vor dem Kör­per springt, Frei­stoss kurz vor dem Straf­raum, natür­lich ein Fall für Tadic. Was macht er? Knall­hart und kno­chen­trocken häm­mert er das Leder ins Kreuz. Lei­der stand kein Spie­ler als zwei­ter Mann auf der Linie nebst Robin Bau­mann, aber ob er den Ball noch erreicht hät­te oder den Kopf über­haupt hät­te hin­hal­ten wol­len, las­sen wir mal so ste­hen. Aus­gleich für Stein­hau­sen kurz vor Schluss, wel­cher Dämp­fer! Gaben die Urner auf? Nein, sie woll­ten den Sieg und so war es Noah Senn wel­cher in der 90. Minu­te sei­nen Gegen­spie­ler auf der Sei­te über­lief und quer vors Tor leg­te, dort ver­fehl­ten jedoch gleich zwei Erst­fel­der den Ball, das wär‘s gewe­sen! Eine Minu­te spä­ter dann jedoch Bal­ler­obe­rung Erst­feld, Gian-Luca Tresch mit Matteo Zgrag­gen im Dop­pel­pass, über links in den Straf­raum, Quer­pass vors Tor, Gewühl und am Schluss war es dann wie­der­um Gian-Luca Tresch, wel­cher sei­nen Rush und eige­nen Quer­pass zum viel­um­ju­bel­ten 2:1 Tref­fer in der Nach­spiel­zeit ver­wer­ten konn­te. Jetzt hiess es dicht­hal­ten und die Füh­rung über die Run­den brin­gen. Anspiel Stein­hau­sen, lan­ger Ball auf den Flü­gel, der Erst­fel­der Ver­tei­di­ger vor dem Stür­mer am Ball, der Klä­rungs­ver­such jedoch ein Quer­schlä­ger in die Mit­te und wer steht da wo ein Stür­mer ste­hen muss? Natür­lich Tadic, der Par­ty­cra­s­her. Ein sol­ches Geschenk lässt sich der ehe­ma­li­ge Pro­fi und Voll­blut­stür­mer natür­lich auch in sei­ner Pen­si­on nicht neh­men und ver­senkt ihn humor­los zum erneu­ten Aus­gleich. Was für ein Auf und Ab an Emo­tio­nen?! Das kann nur Fuss­ball, schön und grau­sam inner­halb von weni­gen Sekun­den und je nach Team. Nun war die Luft draus­sen und der End­stand besie­gelt.

Fazit

Man wuss­te, dass man die eige­nen Feh­ler redu­zie­ren und die Chan­cen bes­ser nut­zen muss­te, bei­des gelang jedoch nur teil­wei­se und man hat nun bereits in drei Heim­spie­len in der Nach­spiel­zeit einen Tref­fer zum Aus­gleich kas­siert. Aber ein Punkt ist ein Punkt, auch wenn er an die­sem Abend nach zwei ver­lo­re­nen aus­sah, in der End­ab­rech­nung kann er wich­tig sein. Zumin­dest konn­te man das 4:0 von der Vor­run­de ver­ges­sen machen und man hat gese­hen, dass die­ses Team gewillt ist zu kämp­fen bis zum Schluss. Mit die­ser Ein­stel­lung und vor­al­lem wenn alle gesund blei­ben, wird sich das Glück irgend­wann dre­hen und sol­che Spie­le gehen auch ein­mal wie­der zugun­sten von Erst­feld aus. Nun heisst es am näch­sten Sams­tag beim dritt­plat­zier­ten Zug zu bestehen. Auch wenn man sie in der Vor­run­de zuhau­se schla­gen konn­te, sie wer­den bis in die Zehen­spit­zen gela­den sein, denn sie wol­len die Revan­che plus sie wol­len sich sicher­lich für das ver­lo­re­ne Der­by von die­sem Wochen­en­de gegen Baar reha­bi­li­tie­ren. Man hat gegen sie aber nichts zu ver­lie­ren und die Vor­run­de hat gezeigt, dass alles mög­lich ist.

23. März 2024
Mei­ster­schaft

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Aus­tra­gungs­ort: Pfaf­fen­matt

Tore: 78′ Nino Epp 88′ Igor Tadic 91 ‘Gian-Luca Tresch 92’ Igor Tadic