28. März 2024

Zug 94 : ESC Erstfeld

ddderKampf lei­der nicht belohnt

Vor dem Oster­woch­enende reiste man nach Zug und die Sta­dion­lichter vom Her­ti Sta­dion liessen den Platz noch ein­drück­lich­er erscheinen als er auf dem Papi­er von den Massen her schon war. Der unge­wohnt grosse Platz gegen das tech­nisch in der Bre­ite wohl beste Team der Gruppe, ver­an­lasste die Urn­er zur Tak­tik „park the bus“. Man wollte also zuerst ein­mal die Defen­sive hal­ten, bevor man den Platzher­ren ins offene Mess­er lief. Dies gelang über den Grossteil des Spiels her­vor­ra­gend, lei­der wurde die tolle Mannschaft­sleis­tung durch einen ste­hen­den Ball in den Schlussminuten nicht belohnt.

Es war vor dem Spiel schon klar, dass mit Zug 94 ein echter Prüf­stein auf die Urn­er wartete. Das tech­nisch beschla­gene Team ist als Stim­mungs­man­nschaft bekan­nt. Läuft es ihnen, nehmen sie jedes Team spielerisch auseinan­der. Wenn es gelingt den Spielfluss zu brechen, dann schle­ichen sich auch bei ihnen Fehler ein, welche es gilt auszunutzen. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie fest­stellen durften, dass das Spiel auf dem Haupt­platz aus­ge­tra­gen wurde und noch mehr, als ihnen die Grösse des Platzes vor Augen war. Dem Team war fol­glich von Anfang an klar, dass es zuerst auf die Sicherung des eige­nen Tores ankam und diese Tak­tik war dann auch klar ersichtlich in der ersten Hal­bzeit. Zug über­nahm sogle­ich das Dik­tat, liess den Ball laufen, die Erst­felder nur am Ver­schieben von ein­er auf die andere Seite, die sol­i­darische Lau­fleis­tung des ganzen Teams übers ganze Spiel gese­hen, sehr gut. Die von Gäste­seite her einzi­gen nen­nenswerten Aktio­nen in der 9. und 13. Minute, bei­de Abschlüsse jedoch geblockt, anson­sten fand das Spiel mehrheitlich in der Hälfte der Erst­felder statt, die Zuger mehrheitlich nur gefährlich bis zum Strafraum und dann zuwenig kon­se­quent. Nach etwas mehr als ein­er hal­ben Stunde nutzten sie dann einen Fehler der Innen­vertei­di­gung im Auf­bau gnaden­los aus. Der Ball sofort in die Tiefe gespielt, von dort quer vors Tor und dort stand Joan David Avi­la, genan­nt „Papi“ ein Scor­er wie im Bilder­buch. Er braucht nicht viele solch­er Möglichkeit­en und so war es auch dies­mal, er liess sich die Führung nicht nehmen, welche Gle­ichzeit­ig auch den Pausen­stand bedeutete. Zug ganz klar dominierend, Erst­feld lediglich am Vertei­di­gen und ihre Gege­nan­griffe zumeist völ­lig harm­los.

Anderes Bild in Hal­bzeit zwei

Man durfte ges­pan­nt sein, ob sich bei­de Teams in Hal­bzeit zwei wieder gle­ich präsen­tieren wür­den und ob Zug den Druck wirk­lich über das ganze Spiel so aufrechter­hal­ten kon­nte. Die erste Chance gehörte auf jeden Fall wieder ihnen, nach einem Ein­wurf kam der Ball ins Zen­trum, der Abschluss jedoch wie so oft noch drüber. Dann lief die 50. Minute als Erst­feld den Ball an der Mit­tellinie eroberte, Gian-Luca Tresch in einem Lauf­du­ell an die Seit­en­lin­ie, den ersten Spiel­er abgeschüt­telt, kon­nte er den zweit­en eben­falls noch ver­naschen, dann war der Raum offen. Gefol­gt von den zwei Gegen­spiel­ern lief er auf den Aussen­vertei­di­ger auf, liess diesen jedoch eben­falls ste­hen und zog zur Grundlin­ie in den Sechzehn­er, von wo aus er den Rück­pass vors Tor spie­len kon­nte, wo Noah Senn abge­brüht zum eher über­raschen­den 1:1 aus­gle­ichen kon­nte. Der beste und schön­ste Angriff, führte dann auch gle­ich zu einem Erfolg. Was bedeutete das fürs weit­ere Spiel? Nicht viel wie sich her­ausstellen sollte. Zug immer­noch mehrheitlich in Ballbe­sitz, jet­zt jedoch weniger ziel­stre­big, oder mehr und mehr frus­tri­ert, dass sie nicht richtig durchka­men oder die Aktio­nen nicht erfol­gre­ich zu Ende spie­len kon­nten im let­zten Drit­tel oder gar Strafraum. Nun getraut­en sich auch die Gäste immer mehr ins Spiel einzu­greifen, was teil­weise Ent­las­tung für die Defen­sive bedeutete, jedoch auch mehr Gefahr für die schnellen Gegen­stösse. In der 83. Minute dann eine Szene mit zwei Mei­n­un­gen, Tia­go Couto Costeira kon­nte alleine auf Gehäuse der Zuger losziehen, beim Umspie­len vom Schlussmann, wurde er von diesem noch abge­grätscht, der Unpartei­is­che entsch­ied auf weit­er­spie­len, statt Elfme­ter, Pech für die Gäste, Glück für Zug. Wie gesagt, hier hätte es sicher­lich auch einen Pfiff geben kön­nen von anderen Unpartei­is­chen, aber wie dem so ist, es nützt nichts und über die Sai­son gle­icht sich sowas aus, in Engel­berg bekam man einen Straf­s­toss welch­er kon­tro­vers war, jet­zt nicht. Die Schlussphase nun aber immer giftiger und hek­tis­ch­er, bei­de Teams in ein­er Mis­chung zwis­chen „wir wollen den entschei­den­den Tre­f­fer“ und „wir wollen nicht ver­lieren“. Das Spiel wog hin und her und die Aktio­nen immer verzweifel­ter. Eine Aktion war noch als Michael Trax­el einen Kopf­ball eines Zugers für den geschla­ge­nen Robin Bau­mann kurz vor der Lin­ie eben­falls noch per Kopf klären kon­nte. Aber dann kam die 88. Minute und Zug zu zwei Eck­bällen, kon­nte der erste noch gek­lärt wer­den, wurde der zweite wieder knapp vors Tor gezo­gen, die sehr gut getimten Bälle immer wieder gefährlich und genau in diesem Gewühl, kon­nte im gefühlt drit­ten Abschluss inner­halb von 2 Sekun­den Milutin Micic zum entschei­den­den Siegtr­e­f­fer ein­net­zen.

Faz­it

Auch in diesem Spiel hat man wieder die kämpferische Ein­stel­lung von Erst­feld sehen kön­nen. Die spielerisch über­lege­nen Zuger kon­nten die grossen Räume zwar erfol­gre­ich bespie­len, die Urn­er ver­mocht­en sie mit ein­er läuferischen und sol­i­darischen Wil­lensleis­tung jedoch erfol­gre­ich an den Abschlüssen zu hin­dern. Am Schluss entsch­ied dann etwas Pech beim poten­tiellen Straf­s­toss und bei den Abprallern beim Eck­ball das Spiel zuun­gun­sten der Gäste. Nun heisst es sich zu sam­meln und auf das Der­by gegen Alt­dorf vorzu­bere­it­en. Die gelb/schwarzen natür­lich hochmo­tiviert nach ihrem Sieg gegen den Spitzen­re­it­er Baar, ihre Baisse aus den bei­den Anfangsnieder­la­gen scheint somit über­wun­den.

28. März 2024
Meisterschaft

2

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Aus­tra­gung­sort: Sta­dion Her­ti

Tore: 30′ Avi­la 50′ Senn 89′ Micic