Zu späte Aufholjagd
Mit Zug 94 kam der bis dato ungeschlagene Leader der Gruppe auf die Pfaffenmatt. Man wusste also, dass es eine konzentrierte und fehlerfreie Partie der ganzen Mannschaft brauchte um gegen diesen Gegner zu bestehen. Leider hielt die Partie nicht was sie von der Tabellensituation her versprach, trotzdem war es am Schluss nochmals sehr spannend, aber die späte Aufholjagd wurde nicht belohnt und man ging mit 2:3 als Verlierer vom Platz.
Gleich von Anfang an setzten die athletischen und robusten Spieler von Zug auf harte Zweikämpfe was in der 4. Minute den ersten Freistoss mit Torpotential zur Folge hatte. Gian-Luca Tresch auf Fabian Gerig, der Kopfball jedoch eine sichere Beute für den jungen Zuger Schlussmann. Drei Zeigerumdrehungen einer dieser Fehler die nicht passieren dürfen gegen ein solches Team. Der Fehler im Aufbau ermöglichte einen starken Abschluss für Zug, dieser jedoch mit einer noch stärkeren Parade von Markus Bürgler pariert. Man merkte beiden Teams die Anspannung und Nervosität an und beide wussten, dass es beinahe keinen Fehler erlaubt, dementsprechend fahrig und hektisch ging es auf dem Platz zu. Leider war auch der Unparteiische an diesem Abend, wie auch die beiden Teams, nicht auf dem Niveau eines 3. Liga Spitzenkampfs und er verpasste es mit seinen nicht gegebenen Karten in der Anfangsphase Ruhe ins Spiel zu bringen. Eher im Gegenteil, die Hektik wurde grösser, dazu jedoch später noch mehr. Es war noch keine Viertelstunde gespielt, da erlaubten die Platzherren wieder durch einen Eigenfehler im Aufbau Zug 94 einen Abschluss, diesmal wurde dieser kaltschnäuzig ausgenutzt. In der 21. Minute musste wieder Markus Bürgler retten um den nächsten Ballverlust im Aufbau nicht zum 0:2 ins Netz zu lassen. Dann war es wiederum ein hartes aber nicht geandetes Einsteigen eines Zugers auf der Strafraumgrenze, welches den Platzherren einen Freistoss ermöglichte. Die Mauer, trotz abmessen, ein wenig nach dem Penaltypunkt, man kann sich also selber ausrechnen ob das 9 Meter waren oder nicht, nichtsdestotrotz der Ball von Gian-Luca Tresch gut getreten, der Schlussmann der Zuger jedoch mit einer guten Parade, der Abpraller dann von Nino Epp leider nebens Gehäuse. Auf der Gegenseite machte es Zug 94 besser, ein Freistoss von der rechten Seite konnte in der Mitte sauber mit dem Kopf zur 0:2 Führung verwertet werden. Die Einheimischen steckten jedoch nicht auf und kamen in der 30. und 31. zu zwei guten Chancen, zuerst war es Matteo Zgraggen welcher knapp verzog, dann Silvan Baumann, welcher seinen Abschluss vom Torwart zunichte gemacht sah. Fast mit dem Pausenpfiff noch ein Kopfball von Damian Eller, dieser jedoch auch sichere Beute für den bis dato fehlerfreien Goalie. So ging es mit diesem Resultat in die Pause und zum Erstaunen vermutlich aller lediglich mit 2 gelben Karten, wovon beide für Reklamieren.
Farbige zweite Halbzeit
Nach der Pause waren es wieder die Gäste die die erste Chance verzeichnen konnten, setzten sie das Leder jedoch knapp neben das Tor. In der 52. Minute dann Pech für die Urner, zuerst setzte Pirmin Baumann seinen Abschluss von der Seite an den Pfosten, der Ball jedoch noch heiss, Fabian Gerig bekam ihn auf den Kopf serviert, sein Abschluss aber an die Latte. Doppeltes Pech für die Eisenbähnler! Dann dauerte es 10 Minuten bis es wieder brenzlig wurde, Nino Epp konnte einen Abschluss jedoch noch in höchster Not verhindern. Zwei Minuten später wiederum ein hartes Einsteigen eines Zugers gegen Silvan Baumann, wenn man es nicht sah, dann hörte man es aber bis auf die Tribüne, aber der Unparteiische liess weiterlaufen, jetzt kann man sagen, Fehler des Unparteiischen, Unfair von Zug weiterzuspielen oder fehlende Konzentration der Einheimischen aufgrund des Reklamierens wegen Fouls, auf jeden Fall resultierte aus dieser Aktion ein Schuss, welchen Markus Bürgler noch parieren konnte, der Abpraller dann jedoch humorlos verwertet wurde, 0:3 für die Zuger und ab da waren sämtliche Zündschnüre aller Akteure inkl. Zuschauer sehr kurz. Das Spiel, welches der Schiedsrichter am Anfang extrem grosszügig ausgelegt hatte, glitt ihm spätestens zu diesem Zeitpunkt komplett aus den Händen und er versuchte ab da mit einer Kartenflut etwas zu kompensieren. Der Verband und die Strafpunktetabelle wird’s freuen, aber gebracht hat es ansonsten überhaupt nichts. Dass man auf Erstfelder Seite noch 2 und auf Zuger Seite gar noch 5 Karten abholte sagt einiges über die Schlussphase ab dem 0:3 aus. Die Einheimischen mit der Wut im Bauch auf Angriff, die Zuger mit starken Konteraktionen, jedoch wurden auf beiden Seiten die letzten Bälle zu ungenau gespielt, sodass vielversprechende Aktionen am Schluss doch noch versandeten. So lief bereits die 88. Minute, als, man höre und staune wiederum aus einem Freistoss für Erstfeld Gefahr entstand. Der Pfiff des Schiedsrichters zurecht, Gian-Luca Tresch läuft zum Ball, die Zuger mit Mauer stellen beschäftigt, Tresch sieht das verwaiste Tor und schliesst clever zur Überraschung aller Zuger ab. Tja, der alte Trick funktioniert immernoch, 1:3, geht hier noch was? Zwei Minuten später, ja man liest richtig, wieder Freistoss für Erstfeld aus fast gleicher Position, diesmal der Ball jedoch blockiert, der Freistoss von der Mauer dann abgelenkt, Samuel Baumann auf rechts zur Stelle und seine Hereingabe konnte durch Patrik Wyrsch verwertet werden! 2:3 jetzt ging es drunter und drüber. Es lief die Nachspielzeit als Pirmin Baumann rechts durchbrach und in der Mitte Fabian Gerig fand, sein Kopfball jedoch leider auch diesmal vom tadellosen Schlussmann pariert. Leider wars das dann auch nach ein par weiteren Scharmützeln, Zug brachte den Vorsprung zum Schluss doch noch über die Zeit.
Fazit
Die athletisch wie auch technisch versierten Zuger waren von Anfang an sehr präsent und liessen den Erstfeldern weder Raum noch Zeit. Das harte Einsteigen wurde leider am Anfang nicht konsequent unterbunden und so wurde ein bereits fahrig nervöses Spiel noch hektischer. Der Spitzenkampf hat vom spielerischen wie auch von der Spielleitung her sicherlich nicht das geboten was man sich erhofft hatte, die Spannung und die Emotionen waren jedoch auf Topniveau. Leider musste man den Gästen die 3 Punkte überlassen, man kann sich jedoch zumindest aus der Schlussphase nichts vorwerfen, man hat gekämpft bis zum Schluss und ein Punktgewinn wäre nicht gestohlen gewesen. Mund abwischen, das Positive mitnehmen und auf nächsten Samstag konzentrieren wo es nach Schwyz geht. Auf dem Tschaibrunnen ist es ebenfalls immer heiss und schwierig zu bestehen.