19. Mai 2025
Michael Traxel verabschiedet
sich vom Aktivfussball
Am Freitag, 23. Mai um 20:15 Uhr bestreitet Michael Traxel im Urner Derby gegen den FC Altdorf sein letztes Heimspiel für die erste Mannschaft des ESC Erstfeld. Nach unzähligen Einsätzen und über zwei Jahrzehnten auf dem Fussballplatz beendet er seine aktive Laufbahn. Im grossen Abschiedsinterview blickt er zurück auf seine Zeit im ESC-Dress – mit ehrlichen Einblicken, persönlichen Erinnerungen und einem Ausblick auf das, was nun kommt.
Michael, seit wann spielst du beim ESC und wie bist du damals zum Verein gekommen?
Seit dem Kinderfussball bin ich dabei. Wie genau ich dazu kam, weiss ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ich habe schon früh gerne Sport gemacht, wahrscheinlich war das der Auslöser.
Welche Stationen hast du in deiner Karriere durchlaufen?
Einmal alles. Ich habe alle Juniorenmannschaften bis zu den A‑Junioren durchlaufen. Während dieser Zeit konnte ich bereits vereinzelt mit der ersten Mannschaft trainieren. Am Ende meines Juniorenalters ging ich dann definitiv ins «Eis».
Wie hat sich der Amateurfussball seit deinen Anfängen verändert?
Er ist meiner Meinung nach technischer geworden. Früher lief vieles über Kampf und Laufarbeit, heute versuchen die meisten Mannschaften, es spielerisch zu lösen. Beim ESC ist das sicher auch der neuen Anlage geschuldet. Auf der alten Pfaffenmatt war es schlichtweg nicht möglich, wahnsinnige Ballstafetten auf den Teppich zu bringen.
Du warst lange ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft. Wie hast du den Teamgeist in all den Jahren erlebt?
Grundsätzlich war der Teamgeist immer sehr gut. Es gab hie und da 1–2 Probleme, aber bei einer Gruppe mit 20 Männer kann das auch mal passieren. Der Kern der Mannschaft war immer mit einem guten Team-Gedanken unterwegs.
Gab es Mitspieler oder Trainer, die dich besonders geprägt haben oder eine Geschichte, die dir bis heute im Kopf geblieben ist?
Ja, da gibt es unzählige Personen und auch Geschichten. Doch möchte ich niemanden speziell hervorheben, da ich von allen was mitnehmen konnte. Die Geschichten, über die wir heute noch oft lachen, stammen aus der Zeit bei den A‑Junioren. Da gab es viele lustige Abende in der alten Pfaffenmatt, wo es ab und zu auch noch weiter ging. Manchmal sogar bis auf den Urnerboden an die «Vreenä-Chilbi».
Du warst bekannt für Kampfgeist, Leidenschaft und als unangenehmer Gegner. Welche Rolle auf dem Platz hat dir selbst am meisten bedeutet?
Ich habe mich nie in einer klaren Rolle gesehen. Natürlich war ich im Team eher als Kämpfer bekannt und weniger als Techniker, aber ich habe auf dem Platz immer versucht, mich überall einzubringen (mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg).
Gab es besondere Erfolge oder Momente, die dir speziell in Erinnerung bleiben?
Ja, besonders waren die beiden Aufstiege in die 3. Liga. Vor allem der zweite, weil wir uns danach in der Liga behaupten konnten, entgegen einigen Erwartungen. In Erinnerung geblieben ist mir auch die Saison, in der wir die reguläre Meisterschaft auf Platz 1 abschlossen, dann aber leider in den Aufstiegsspielen scheiterten. Während dieser Saison war im Team eine ausserordentlich gute Stimmung und die besten Garderoben-Partys.
Wie hat sich der ESC Erstfeld in deinen Augen im Lauf der Jahre verändert und was macht den Verein für dich besonders?
Mit dem Neubau der gesamten Sportanlage hat sich der Verein stark weiterentwickelt. Heute sehe ich einen sehr gut geführten Club mit vielen talentierten Junioren – das zeigt sich auch am Altersdurchschnitt der ersten Mannschaft. Trotz dieser Entwicklung sind die inneren Werte gleichgeblieben: Der ESC steht für Familie und einen respektvollen, herzlichen Umgang.
Wie geht es nun nach deinem Rücktritt weiter, sieht man dich bald bei den Senioren auflaufen?
Das war mein ursprünglicher Plan. Aber gemäss Planzer Migi reicht es mir noch nicht, da das Niveau zu hoch sei. Deshalb werde ich mich wohl etwas in die Berge zurückziehen und dort etwas mehr Zeit verbringen.
Zum Abschluss: Welchen Tipp gibst du den jungen Spielern mit auf den Weg – sportlich und menschlich?
Sie sollen sich hohe Ziele stecken und ihnen nacheifern. Mit Einsatz und Willen können sie erreicht werden.
Der ESC Erstfeld bedankt sich bei Michael Traxel herzlich für seinen langjährigen und vielfältigen Einsatz auf und neben dem Platz. Mit seinem Engagement als Spieler, Trainer, Juniorenverantwortlicher und als Teil des OKs des Frühlingsfests hat Michael den Verein nachhaltig mitgeprägt. Umso schöner ist es, dass er dem ESC auch nach seinem Rücktritt aus der ersten Mannschaft als Juniorenobmann sowie als Mitglied im OK des Frühlingsfests erhalten bleibt. Danke Michi!

Nach vielen Jahren im Dress der ersten Mannschaft verabschiedet sich Michael Traxel vom Aktivfussball.